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Elizabeta Lindner: Wir sollten die Avantgarde feiern solange sie noch lebt
Elizabeta Lindner Kostadinovska lebt seit einer Dekade in Berlin, seit 15 Jahren in Deutschland. Vom Beruf ist sie literarische Übersetzerin aus dem Deutschen ins Mazedonische, sie schreibt Gedichte auf deutsch und übersetzt Lyrik ins Deutsche, und in ihrer Freizeit widmet sie sich der bildenden Kunst.
Seit 2008 kooperierte sie mit Igor Isakovski und dem Verlag Blesok Skopje, wo 15 ihrer Übersetzungen erschienen sind. In Berlin versucht sie mazedonische Autoren auf deutsch vorzustellen über das Literaturportal SlovoKult: www.slovokult.de, das 2015 zu einem Verlag überging (SlovoKult::Literatur Berlin), und seit kurzem ist sie auch die Redakteurin des Literaturportals auf mazedonisch: www.slovokult.eu
Auf dem diesjährigen Festival Paratissima Skopje #3 (10.-12. Juni) in MKC Skopje wird ihr Werk „State of Art“ ausgestellt. Auch die Besucher des Bosh Festivals Gevgelija werden es sehen können. Durch dieses Werk zeigt sie sowohl das Verhältnis zwischen der Kunst und der Politik, als auch ihre Revolte gegen die Marginalisierung der Qualität und die Favorisierung des Schundes, all das bedingt durch politische Zwecke.
- Die Übersetzung des Titels ins Deutsche und ins Mazedonische ist mehr ein Spiel mit Zeichen und Wörtern – Sta/a/t/t der Kunst – um die Zweideutigkeit des englischen Wortes zu erhalten – Zustand und Staat in einem – sagt Lindner Kostadinovska.
Das Werk beendete ich 2015. Es ist eine Collage, an der ich lange Zeit gearbeitet habe. Das Schaffen dauerte lange, weil ich mehrere Sachen gleichzeitig mache. Am meisten literarische Übersetzungen, gelegentlich eigene Texte, und wenn ich vom Text weg kommen möchte, finde ich Zuflucht in der bildenden Kunst – verrät sie.
Elizabeta zeichnet schon seit ihrer Kindheit, aber erst jetzt fand dieser künstlerische Ausdruck seinen Weg in die Öffentlichkeit.
- Ich habe schon immer gezeichnet, aber dachte nicht, dass meine Arbeiten ausgestellt sein sollten, ich habe sie immer für mich behalten. Als die Zeichnung in Collage überging, verlangte sie nach größeren Formaten, und mit dieser und einigen anderen Umständen kam spontan auch das Bedürfnis, sie in die Öffentlichkeit zu bringen. Mein erstes großformatiges Werk war eine Collage, die Igor Isakovski gewidmet war. Ich habe sie einen Tag vor seinem Tod begonnen und am 27. Dezember fertig gestellt .
- Der Dezember ist für mich ein Monat der Depression. Ich ertrage diese weihnachtliche chaotische und blendende Atmosphäre nicht. Diese übertriebene Euphorie macht mich depressiv. Im Dezember 2014 hatte ich keinen aktuellen Auftrag für eine literarische Übersetzung und ich nahm mir Zeit für mich selbst und meine eigene Kunst. Am 14. Dezember begann ich die Bilder auszusuchen, die ich für die Collage verwenden würde, bereitete den Karton als Fläche vor und begann mit der Arbeit. Am 15. waren die Grundlagen des Bildes fertig, und am 16. schockierte mich die Nachricht über den Tod meines Verlegers und Freundes Igor Isakovski. Das war einer der schrecklichsten und schwersten Tage überhaupt, und diese Last ist auch ein Jahr und sechs Monate nach seinem Tod immer noch so präsent. Als ich in diesen Augenblicken der tiefen Trauer die Collage genauer ansah, merkte ich, dass das dominante Motiv das des Todes war. Sofort entschied ich mich sie Igor Isakovski zu widmen. Während der Arbeit konnte ich irgendwie die Trauer ein wenig bearbeiten.
Seit 2014 habe ich eigene Texte in zwei Ausgaben der unabhängigen Zeitschrift „Prolog – Heft für Text und Zeichnung“ veröffentlicht, die 3-4 Mal jährlich erscheint und deren neue Ausgabe immer an drei multimedialen Abenden präsentiert wird. An zwei dieser Präsentationen (13 und 15) habe ich auch eigene Werke ausgestellt, zuerst „Vanitas“ (für Igor Isakovski), wovon ich ein digitales Bild per E-Mail schickte und ihnen sagte, dass es mir sehr viel bedeuten wird, wenn das Werk zur Ausstellung passen würde und den Redakteuren gefiel die Collage. Bei dieser Veranstaltung, die Ende Januar 2015 stattfand, habe ich einige eigene experimentelle Gedichte und zwei von mir ins Deutsche übersetzte Gedichte von Igor Isakovski vorgelesen. Die Anwesenden haben die Übersetzungen von „Der Tod hat Haare aus Seegras“ und „Fick dich, Isakovski“ gehört. Selbstverständlich habe ich sie mit vielen Emotionen und energisch vorgetragen, denn die Lyrik Isakovskis bleibt mächtig und laut auch nach seinem Tod. Es war ein gelungener Abend. Das war die erste Ausstellung des Werks und meine Gelegenheit, von Berlin aus Igor zu ehren – verrät Lindner Kostadinovska.
Später, für die Präsentation von Prolog Nr. 15 hat sie das Werk ausgestellt, das auf Paratissima und Bosh Festival teilnehmen wird. Und hier erzählt sie, wie das Schaffen verlief:
Das Werk ist eine Kombination aus ausgeschnittenen Bildern, Fotos, Zeichnung und Pinselstichen mit Acryl. Wenn die Collage fertig ist, bringe ich noch Text ein – keinen Ausweg vom Text – es ist Montage aus Worten, die ich vorher ausgeschnitten habe und sie nach einer bestimmten Reihenfolge klebe. Er hat immer die Form eines Gedichts und bringt eine Geschichte. Er ist immer mit dem Visuellen der Collage verbunden. Der Text entsteht sehr spontan, genauso wie die Bilder. Das gesamte Werk ist das Ergebnis des gewöhnlichen Prozesses einer kreativ-intuitiven Kombination – sagt sie.
Interessant ist, dass der Großteil des Textes, der die Geschichte des Werks von Lindner Kostadinovska verfolgt, aus Wörtern besteht, die sie aus dem Buch „Harry Potter“ ausgeschnitten hat.
- Den ersten Band der Trilogie habe ich für 2-3 Euro gekauft, mit dem Vorhaben ihn für dieses, aber auch für andere Werke zu benutzen. Es war eine Ausgabe mit Großdruck und ich wusste sofort, dass ich daraus die Wörter holen werde, die die Geschichte ergänzen – offenbart die Autorin.
Für das Triptychon habe ich mich bei der Ausstellung des lettisch-sowjetischen Künstlers Gustavs Klucis inspiriert, die ich in Riga sah. Mich haben seine Werke angezogen, aber auch seine persönliche Geschichte. Zuerst gehörte er der Avantgarde an, und später hat er Plakate für die Propaganda der politischen Partei entworfen. Am Ende wurde er von genau dieser Partei heimlich ermordet. Dadurch sieht man die Heuchelei des Systems – sagt Lindner Kostadinovska, die ergänzt, dass sie glücklich ist, dass das Triptychon in Zeiten der Proteste in Mazedonien gezeigt wird.
Das Triptychon begann mit dem Bild einer Bombe aus einer Zeitung und erweiterte sich mit Bildern von Klucis, aus seinen avantgardistischen aber auch politisch motivierten Werken, wovon ich Fotos benutze. Sie wiederholen sich in der Collage. Im Werk habe ich auch Ausstellungseinladungen integriert, eine davon mit kritischem Hintergrund, weil sie zur Ausstellung im Haus des österreichischen Präsidenten Fischer einlädt. Das gesamte Werk hat als Ziel die Verbindung zwischen der Kunst und der Politik bzw. die (Un)Abhängigkeit die entsteht, zu zeigen. Die interessantesten Künstler sind immer arm und kämpfen für die nackte Existenz, um schaffen zu können. Die Mehrheit von ihnen ist nicht verstanden, weil sie kritisch und ihrer Zeit voraus sind und durch ihre Werke meistens Botschaften senden, die denjenigen, die die Kunst unterstützen sollten, nicht gefallen. Der Staat sollte nicht die Künstler am Rande der Existenz lassen und sie später als Größen feiern. Überall in der Welt werden Künstler vorangetrieben und für deren Arbeiten Millionen ausgeben, obwohl sie langweilige Mediokritäten sind, und diejenigen deren Stimme laut hörbar sein sollte, werden am Rande gedrängt. Sie werden die Staaten nach dem Tod feiern – wie zum Beispiel den Österreicher Thomas Bernhard, den ich ins Mazedonische übersetzte, und wie übrigens alle Avantgardisten aus allen Kunstsparten und in allen Zeitperioden.
- Die Materialien für die Collagen, all diese Fotos, Einladungen, Zeitungen, Flyer, sammle ich und bewahre sie auf bis zum Zeitpunkt, wenn ich mich entscheide zu schaffen, dann blättere ich sie durch und wähle sie aus – danach im Prozess ergänzen sich die Elemente, mit denen ich die Geschichte vervollständige, die ich mit der Collage erzählen möchte – sagt Lindner Kostadinovska.
Für ihr Werk benutzt sie auch die Flyer mit dem Spielplan der Volksbühne Berlin. Das Logo hat seinen Platz schon vom Anfang an (2012), und interessant ist, dass man jetzt in diesem Theater Diskussionen über das Ende der Demokratie mit scharfer Kritik des Kapitalismus führt, bei denen Slavoj Žižek, Srećko Horvat und per Videokonferenz auch Julian Assange teilgenommen haben.
Am Triptychon hat sie neun Monate (mit langen Unterbrechungen) gearbeitet, und aus einer geplanten wurden es drei Collagen.
Paratissima Skopje
http://paratissimaskopje.mk
Bosh Festival Gevgelija
http://boshfest.com
Prolog Berlin
http://prolog-zeichnung-und-text.de/blog/
Svetlana K. Simonovska
Elizabeta Lindner Kostadinovska lebt seit einer Dekade in Berlin, seit 15 Jahren in Deutschland. Vom Beruf ist sie literarische Übersetzerin aus dem Deutschen ins Mazedonische, sie schreibt Gedichte auf deutsch und übersetzt Lyrik ins Deutsche, und in ihrer Freizeit widmet sie sich der bildenden Kunst.
Seit 2008 kooperierte sie mit Igor Isakovski und dem Verlag Blesok Skopje, wo 15 ihrer Übersetzungen erschienen sind. In Berlin versucht sie mazedonische Autoren auf deutsch vorzustellen über das Literaturportal SlovoKult: www.slovokult.de, das 2015 zu einem Verlag überging (SlovoKult::Literatur Berlin), und seit kurzem ist sie auch die Redakteurin des Literaturportals auf mazedonisch: www.slovokult.eu
Auf dem diesjährigen Festival Paratissima Skopje #3 (10.-12. Juni) in MKC Skopje wird ihr Werk „State of Art“ ausgestellt. Auch die Besucher des Bosh Festivals Gevgelija werden es sehen können. Durch dieses Werk zeigt sie sowohl das Verhältnis zwischen der Kunst und der Politik, als auch ihre Revolte gegen die Marginalisierung der Qualität und die Favorisierung des Schundes, all das bedingt durch politische Zwecke.
- Die Übersetzung des Titels ins Deutsche und ins Mazedonische ist mehr ein Spiel mit Zeichen und Wörtern – Sta/a/t/t der Kunst – um die Zweideutigkeit des englischen Wortes zu erhalten – Zustand und Staat in einem – sagt Lindner Kostadinovska.
Das Werk beendete ich 2015. Es ist eine Collage, an der ich lange Zeit gearbeitet habe. Das Schaffen dauerte lange, weil ich mehrere Sachen gleichzeitig mache. Am meisten literarische Übersetzungen, gelegentlich eigene Texte, und wenn ich vom Text weg kommen möchte, finde ich Zuflucht in der bildenden Kunst – verrät sie.
Elizabeta zeichnet schon seit ihrer Kindheit, aber erst jetzt fand dieser künstlerische Ausdruck seinen Weg in die Öffentlichkeit.
- Ich habe schon immer gezeichnet, aber dachte nicht, dass meine Arbeiten ausgestellt sein sollten, ich habe sie immer für mich behalten. Als die Zeichnung in Collage überging, verlangte sie nach größeren Formaten, und mit dieser und einigen anderen Umständen kam spontan auch das Bedürfnis, sie in die Öffentlichkeit zu bringen. Mein erstes großformatiges Werk war eine Collage, die Igor Isakovski gewidmet war. Ich habe sie einen Tag vor seinem Tod begonnen und am 27. Dezember fertig gestellt .
- Der Dezember ist für mich ein Monat der Depression. Ich ertrage diese weihnachtliche chaotische und blendende Atmosphäre nicht. Diese übertriebene Euphorie macht mich depressiv. Im Dezember 2014 hatte ich keinen aktuellen Auftrag für eine literarische Übersetzung und ich nahm mir Zeit für mich selbst und meine eigene Kunst. Am 14. Dezember begann ich die Bilder auszusuchen, die ich für die Collage verwenden würde, bereitete den Karton als Fläche vor und begann mit der Arbeit. Am 15. waren die Grundlagen des Bildes fertig, und am 16. schockierte mich die Nachricht über den Tod meines Verlegers und Freundes Igor Isakovski. Das war einer der schrecklichsten und schwersten Tage überhaupt, und diese Last ist auch ein Jahr und sechs Monate nach seinem Tod immer noch so präsent. Als ich in diesen Augenblicken der tiefen Trauer die Collage genauer ansah, merkte ich, dass das dominante Motiv das des Todes war. Sofort entschied ich mich sie Igor Isakovski zu widmen. Während der Arbeit konnte ich irgendwie die Trauer ein wenig bearbeiten.
Seit 2014 habe ich eigene Texte in zwei Ausgaben der unabhängigen Zeitschrift „Prolog – Heft für Text und Zeichnung“ veröffentlicht, die 3-4 Mal jährlich erscheint und deren neue Ausgabe immer an drei multimedialen Abenden präsentiert wird. An zwei dieser Präsentationen (13 und 15) habe ich auch eigene Werke ausgestellt, zuerst „Vanitas“ (für Igor Isakovski), wovon ich ein digitales Bild per E-Mail schickte und ihnen sagte, dass es mir sehr viel bedeuten wird, wenn das Werk zur Ausstellung passen würde und den Redakteuren gefiel die Collage. Bei dieser Veranstaltung, die Ende Januar 2015 stattfand, habe ich einige eigene experimentelle Gedichte und zwei von mir ins Deutsche übersetzte Gedichte von Igor Isakovski vorgelesen. Die Anwesenden haben die Übersetzungen von „Der Tod hat Haare aus Seegras“ und „Fick dich, Isakovski“ gehört. Selbstverständlich habe ich sie mit vielen Emotionen und energisch vorgetragen, denn die Lyrik Isakovskis bleibt mächtig und laut auch nach seinem Tod. Es war ein gelungener Abend. Das war die erste Ausstellung des Werks und meine Gelegenheit, von Berlin aus Igor zu ehren – verrät Lindner Kostadinovska.
Später, für die Präsentation von Prolog Nr. 15 hat sie das Werk ausgestellt, das auf Paratissima und Bosh Festival teilnehmen wird. Und hier erzählt sie, wie das Schaffen verlief:
Das Werk ist eine Kombination aus ausgeschnittenen Bildern, Fotos, Zeichnung und Pinselstichen mit Acryl. Wenn die Collage fertig ist, bringe ich noch Text ein – keinen Ausweg vom Text – es ist Montage aus Worten, die ich vorher ausgeschnitten habe und sie nach einer bestimmten Reihenfolge klebe. Er hat immer die Form eines Gedichts und bringt eine Geschichte. Er ist immer mit dem Visuellen der Collage verbunden. Der Text entsteht sehr spontan, genauso wie die Bilder. Das gesamte Werk ist das Ergebnis des gewöhnlichen Prozesses einer kreativ-intuitiven Kombination – sagt sie.
Interessant ist, dass der Großteil des Textes, der die Geschichte des Werks von Lindner Kostadinovska verfolgt, aus Wörtern besteht, die sie aus dem Buch „Harry Potter“ ausgeschnitten hat.
- Den ersten Band der Trilogie habe ich für 2-3 Euro gekauft, mit dem Vorhaben ihn für dieses, aber auch für andere Werke zu benutzen. Es war eine Ausgabe mit Großdruck und ich wusste sofort, dass ich daraus die Wörter holen werde, die die Geschichte ergänzen – offenbart die Autorin.
Für das Triptychon habe ich mich bei der Ausstellung des lettisch-sowjetischen Künstlers Gustavs Klucis inspiriert, die ich in Riga sah. Mich haben seine Werke angezogen, aber auch seine persönliche Geschichte. Zuerst gehörte er der Avantgarde an, und später hat er Plakate für die Propaganda der politischen Partei entworfen. Am Ende wurde er von genau dieser Partei heimlich ermordet. Dadurch sieht man die Heuchelei des Systems – sagt Lindner Kostadinovska, die ergänzt, dass sie glücklich ist, dass das Triptychon in Zeiten der Proteste in Mazedonien gezeigt wird.
Das Triptychon begann mit dem Bild einer Bombe aus einer Zeitung und erweiterte sich mit Bildern von Klucis, aus seinen avantgardistischen aber auch politisch motivierten Werken, wovon ich Fotos benutze. Sie wiederholen sich in der Collage. Im Werk habe ich auch Ausstellungseinladungen integriert, eine davon mit kritischem Hintergrund, weil sie zur Ausstellung im Haus des österreichischen Präsidenten Fischer einlädt. Das gesamte Werk hat als Ziel die Verbindung zwischen der Kunst und der Politik bzw. die (Un)Abhängigkeit die entsteht, zu zeigen. Die interessantesten Künstler sind immer arm und kämpfen für die nackte Existenz, um schaffen zu können. Die Mehrheit von ihnen ist nicht verstanden, weil sie kritisch und ihrer Zeit voraus sind und durch ihre Werke meistens Botschaften senden, die denjenigen, die die Kunst unterstützen sollten, nicht gefallen. Der Staat sollte nicht die Künstler am Rande der Existenz lassen und sie später als Größen feiern. Überall in der Welt werden Künstler vorangetrieben und für deren Arbeiten Millionen ausgeben, obwohl sie langweilige Mediokritäten sind, und diejenigen deren Stimme laut hörbar sein sollte, werden am Rande gedrängt. Sie werden die Staaten nach dem Tod feiern – wie zum Beispiel den Österreicher Thomas Bernhard, den ich ins Mazedonische übersetzte, und wie übrigens alle Avantgardisten aus allen Kunstsparten und in allen Zeitperioden.
- Die Materialien für die Collagen, all diese Fotos, Einladungen, Zeitungen, Flyer, sammle ich und bewahre sie auf bis zum Zeitpunkt, wenn ich mich entscheide zu schaffen, dann blättere ich sie durch und wähle sie aus – danach im Prozess ergänzen sich die Elemente, mit denen ich die Geschichte vervollständige, die ich mit der Collage erzählen möchte – sagt Lindner Kostadinovska.
Für ihr Werk benutzt sie auch die Flyer mit dem Spielplan der Volksbühne Berlin. Das Logo hat seinen Platz schon vom Anfang an (2012), und interessant ist, dass man jetzt in diesem Theater Diskussionen über das Ende der Demokratie mit scharfer Kritik des Kapitalismus führt, bei denen Slavoj Žižek, Srećko Horvat und per Videokonferenz auch Julian Assange teilgenommen haben.
Am Triptychon hat sie neun Monate (mit langen Unterbrechungen) gearbeitet, und aus einer geplanten wurden es drei Collagen.
Paratissima Skopje
http://paratissimaskopje.mk
Bosh Festival Gevgelija
http://boshfest.com
Prolog Berlin
http://prolog-zeichnung-und-text.de/blog/
Svetlana K. Simonovska